Sonntag, 6. Juni 2021

[Unterwegs] Pades Fischkopp Menü im Online-Kochkurs

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Die Kategorie heißt zwar "Unterwegs", aber dennoch ging es dieses Mal nicht in die weite Welt hinaus. Aufgrund der aktuellen Lage mussten viele Konzepte umgeplant werden - so auch Kochkurse. Wir besuchen wirklich gerne Kochkurse wie beispielsweise den >> Burger-Meister << oder den >> Tapas-Kurs Para Picar <<. Momentan ist es allerdings nicht in jeder Region möglich Kochkurse zu besuchen und da kommt >> One Chef << mit Livestream-Kochkursen ins Spiel. Wir haben also Pades Fischkopp Menü in der heimischen Küche die Kochlöffel geschwungen und dabei den Kochkurs virtuell erleben dürfen. Wie lief das Ganze denn ab?


Die Vorbereitung

Zunächst kamen per Mail ein paar grundlegende Hinweise zum Menü, welches Kochequipment benötigt wird und welche Zutaten man zu Hause haben sollte - dazu gehören beispielsweise Salz, Pfeffer, Zucker, aber auch Muskatnuss, jede Menge Öl zum Frittieren und ein trockener Weißwein. Alle anderen Zutaten wurden zwei Tage vor dem Kochkurs per Post zugeschickt. Dazu gehört bei einem Fischkopp-Menü natürlich auch Fisch. Die ganze Dorade hat uns schon ein wenig bangen lassen; oh-oh-oh wir müssen filetieren. 

In einer weiteren Mail kam vorm Tag der Zutatenlieferung bereits die Rezepte, der Link zum Livestream auf Vimeo, so wie ein paar technische Hinweise und ein Testlink, um die eigene technische Ausstattung bereits vorab auszuprobieren. Wir hatten unser Equipment bestehend aus Laptop, Tablet und externem Bluetooth-Lautsprecher erfolgreich getestet, sodass es nur noch Warten auf den Kochkurs hieß. Das Menü zu lesen, machte direkt Lust auf mehr.

Das Menü

Räucheraal, Erbse und Avocado in Erbsencreme mit Kapernbutter

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Dorade mit Knusperschuppen, marinierter Wassermelon, Fenchelpüree, Parmaschinken und Cidre-Sud in Pimention-Würfel-Kartoffeln

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Blitz-Schokoladen-Auflauf mit gesalzener Vanille-Sahne

Der Kochkurs

Am Tag des Kochkurses ist mein Vater dann kurz vor Beginn des Kochkurses vorbeigekommen und wir haben die Zutaten bereitgelegt, sodass wir für den Start um 14 Uhr vorbereitet waren. Die Zutaten waren im Großen und Ganzen gut. Die Möhre beispielsweise war leider alles andere als frisch. Aber grundsätzlich waren die Zutaten auch nach zwei Tagen bereit für die Verarbeitung und besonders die Dorade und der Aal waren top. Die Technik hat uns dann doch ein wenig im Stich gelassen. Leider hat das Tablet trotz vorherigem Test den Livestream nicht dauerhaft abspielen können. Etwa 2 Minuten funktionierte der Stream und dann brach das Video ab - bei jedem Neuladen der Seite das gleiche Spiel. Gut, dass wir noch ein Laptop hatten. Dieses hat den Livestream (mit einer kurzen Ausnahme) erfolgreich abgespielt. 

Nach einer Einweisung ins Menü, die für uns ein wenig kürzer hätte ausfallen können, ging es dann endlich los. Es wurde an allen Gängen gleichzeitig gearbeitet, um alles soweit wie möglich vorzubereiten, um hinterher entspannt essen zu können. Einige Schritte wurden uns bereits abgenommen und wir erhielten bereits eine fertige Grundsuppe für die Vorspeise (Velouté), fertige Kapernbutter, schon marinierte Wassermelone, und vorbereitete Schokoküchlein. Die Vorbereiten haben trotzdem fast 4 Stunden gebraucht, sodass es geholfen hat, dass uns bereits viele Schritte abgenommen wurde. Allerdings finde ich es schade, dass es teilweise um Kernelemente des Menüs ging. Außerdem haben die Rezepte so parallel nicht geholfen, wenn man einzelne Schritte verpasst hat, da die Rezepte natürlich von einem Start bei 0 ausgegangen sind. Für uns war die Geschwindigkeit des Kochs an den meisten Punkten sehr gut. Allerdings ist unser Herd nicht ganz so schnell wie der Profiherd des Kochs beim Erhitzen gewesen. So war die Sauce beim Kochen schon eingekocht und die nächsten Schritte folgten, bei uns konnte es allerdings noch nicht weitergehen. Es wurden zum Aufholen Pausen eingebaut, aber irgendwie hatte man zwischendurch immer das Gefühl wichtige Punkte verpasst zu haben. Dafür gab es glücklicherweise einen Chat zum Livestream, sodass man noch einmal nachfragen konnte. 


Den Chat mussten wir das ein oder andere Mal nutzen, um verpasstes aufzuholen, an anderen Stellen mussten wir dann doch warten, weil wir einfach schon viel weiter waren. Manchmal hat der Koch einfach vergessen Schritte zu beschreiben und einfach drauf los gekocht. Zwischendurch wurden Dinge erst beschrieben, als es zu spät war. Besonders im Gedächtnis ist mir da die Dorade geblieben. Die Zubereitungsart war für uns etwas Besonderes, da wir beide so etwas noch nie gemacht haben. Nach dem erfolgreichen (!) Filetieren mit Hilfe der Anleitung durch den Koch, wurde der Fisch auf einer Küchenreibe mit heißem Öl gegart - anschließend sollte die Bräunung im Ofen kommen. Unglaublich spannend und wir waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Kochkursteilnehmer konnten zwischendurch fleißig ihre Bilder teilen, welche dann immer wieder eingespielt wurden. Es wurden bereits gebräunte Doraden eingespielt, welche der Koch besonders gelobt hatte. Irgendwie hätte ich mir da gewünscht, dass man vorher sagt - wenn ihr die Bräunung mit dem Öl nicht hin bekommt, dann ist das nicht schlimm, weil wir die Bräunung nachher im Ofen erhalten, aber das es optimal wäre, wenn eben bereits durch das Öl eine Bräunung entsteht. So haben wir erst NACH dem Zubereiten erfahren was das gewünschte Ergebnis war. Schade. Einfach um ein Beispiel zu nennen. Es war alles andere als perfekt, aber irgendwie hat das den Kurs ein wenig aufgelockert. Der Koch war auch sehr sympathisch und in über 5 Stunden passieren halt ein paar Fehler. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß, aber waren uns einig, dass ein Kochkurs vor Ort doch einfach noch einmal etwas anderes ist. 



Und das wichtigste ist: Es hat unglaublich gut geschmeckt. Nach dem die Vorbereitungen gegen 18 Uhr abgeschlossen wurde, wurde jeder Gang für sich abgeschlossen und eine etwa 20-minütige Essenspause genutzt, bevor der nächste Gang abgeschlossen wurde. Die Vorspeise war eindeutig mein Favorit. Die Suppe und Einlage waren einfach richtig lecker. Ich schwärme auch eine Woche danach noch von dieser Suppe. Die Mischung aus Erbsensuppe mit der Einlage aus fantastischem Räucheraal, Avocado, gerösteten Kapern, ganzen Erbsen und Erbsenkresse waren perfekt. 


Nach dem erfolgreichen Start ins Menü ging es dann zum Hauptgang. Die Dorade wurde abschließend im Ofen fertig gegart. Hier wäre zu Beginn in der Mail ein Hinweis toll gewesen, dass eine ofenfeste (!) Pfanne benötigt wird, aber es ging auch so irgendwie. Angerichtet mit dem leckerem Fenchelpüree, der bereits marinierten Wassermelone, dem Parmaschinken und den Kartoffelwürfeln war die Dorade auch richtig lecker. Das Highlight war für mich allerdings der Cidre-Sud. So viel Geschmack in der Sauce; einfach gut. Die Melone und den Schinken hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht. Geschmacklich lecker, aber der Rest war völlig ausreichend und da man hier sowieso nichts selbstgemacht hat, hätte es das einfach für mich nicht gebraucht. 


Die Nachspeise war für mich leider eher enttäuschend. Die Vanillesahne haben wir zwar selbstgemacht, aber das Schokoküchlein mussten wir nur in den Ofen schieben. Wenn es dann wenigstens perfekt gewesen wäre, dann wäre das kein Thema gewesen. Aber aus den angegebenen 13 Minuten wurden dann über 20 Minuten im Ofen und trotzdem war der Teig noch roh. Auch beim Koch hat es mit der geplanten Zeit nicht gepasst - es lag also nicht an unserem Ofen. Das Küchlein hat trotzdem geschmeckt, aber der flüssige Schokokern blieb aus. Trotzdem lecker, aber war natürlich schade den Abschluss so irgendwie verpatzen.

Fazit

Das Menü war unglaublich lecker und hat uns richtig gut geschmeckt. Wir hatten eine Menge Spaß beim Kochen, aber natürlich noch mehr beim Essen. Der Preis von 127,50 pro Person bei zwei Personen (bzw. 99,75 € pro Person bei 4 vier Personen)  ist für uns allerdings etwas hoch. Natürlich steckt neben dem Zutaten und dem Koch für mehrere Stunden noch viel technischer Aufwand im Hintergrund mit drin, aber da haben unsere bisherigen Kochkurse ein besser Preis-Leistungs-Verhältnis geliefert, da diese einfach besser organisiert waren. Aber im Lockdown eine tolle Alternative, die uns einen schönen gemeinsamen Sonntag beschert hat.

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